Höhlentiere Deutschlands

Hier finden Sie eine Übersicht über die 759 cavernicolen Tierarten, die in Deutschland vorkommen.

Diese Übersicht wurde von Stefan Zaenker, Alexander Weigand und Dieter Weber erarbeitet.

Die nachfolgenden ökologischen Klassifizierungen der Höhlentiere betreffen nicht nur Naturhöhlen, sondern sind analog auch auf andere unterirdische Biotope (z.B. Keller, Bergwerksstollen, Bunker, Tunnel) und das Grundwasser anwendbar. Die u.g. Definitionen schließen die für den Grundwasserlebensraum in der Literatur verwendeten Begriffe stygophil (= eutroglophil), stygobiont (= eutroglobiont) und stygoxen (= eutrogloxen) ein. Die subtroglophilen, eutroglophilen und eutroglobionten Arten bezeichnet man in ihrer Gesamtheit als cavernicole Arten.

Subtroglophile (Höhlengäste)

Einige Tagfalter, wie z.B. das Tagpfauenauge, suchen wie andere „Höhlengäste“ Höhlen zu bestimmten Jahreszeiten gezielt auf. Diese subtroglophilen Arten können sich zwar in der Dunkelheit orientieren, die Nahrungssuche findet aber in der Regel oberirdisch statt. Zu den überwinternden Höhlenbewohnern gehören beispielsweise Fledermaus- und Schmetterlingsarten. Im Sommer werden die Höhlen von bestimmten Köcherfliegen- und Mückenarten aufgesucht, um der Hitze und der Austrocknung zu entgehen. Dabei wird das unterirdische Biotop auch zur Paarung genutzt. Tiere wie z.B. der Fuchs und der Dachs suchen Höhlen das ganze Jahr über immer wieder als Versteck oder zur Nahrungssuche auf, leben aber nicht dauerhaft dort. Zu den Höhlengästen werden aber auch Parasiten gezählt, die mit ihrem Wirtstier regelmäßig z.B. im Winterschlaf die unterirdischen Biotope aufsuchen. Dazu gehören verschiedene Fledermausparasiten.

Eutroglophile (Höhlenliebende Tiere)

Einige Springschwanz- und Tausendfüßerarten, führen als „höhlenliebende“ Tiere auch an der Erdoberfläche ein verborgenes Leben unter Steinen, im Erdboden oder unter Baumrinde. Diese eutroglophilen Tiere finden in der Höhle optimale Lebensbedingungen. Sie pflanzen sich dort fort und bilden dauerhaft unterirdische Populationen.

Eutroglobionte (Echte Höhlentiere)

„Echte“ Höhlentiere (Eutroglobionte) haben sich mit ihrem gesamten Lebenszyklus an das Leben untertage angepasst. Diese Tiere könnten bei veränderten Temperatur- und Lichtverhältnissen an der Erdoberfläche nicht auf Dauer überleben. Hierzu gehören beispielsweise die Höhlenflohkrebse, die Höhlenwasserassel und verschiedene Höhlen bewohnende Springschwanzarten.

Eutrogloxene (Zufallsgäste)

Neben den, vollständig an das Höhlenleben angepassten Tieren, findet sich untertage eine Vielzahl von Tierarten, die zufällig in die Höhle geraten oder diese zumindest nicht gezielt aufsuchen. Sie verlassen die Höhle nach kurzer Zeit wieder oder gehen darin zugrunde. Diese Tierarten bezeichnet man als „Zufallsgäste“ (Eutrogloxene). Diese Tierarten sind in der nachfolgenden Liste nicht aufgeführt.
Subtroglophile Arten
Eutroglophile Arten
Eutroglobionte Arten